Aktuelles

Aus dem Förderverein der Wunderblutkirche

Der Förderverein möchte im Frühjahr 2024 einige Arbeitseinsätze im Gemeindegarten und in der Remise organisieren und durchführen. Im Gemeindegarten soll eine einfache Unterkunft für Pilgernde errichtet werden. Hintergrund ist, dass die Kirchengemeinde das bisherige Pilgerquartier im Gemeindehaus zugunsten einer Wohnungsnutzung aufgegeben hat. Es ist nun wieder Teil einer größeren Wohnung, in die bald eine Familie einziehen wird. Da Pilgernde in der Regel einen einfachen Standard erwarten, wird es im Gemeindegarten ein Angebot geben, das etwa dem einen Wanderhütte entspricht. Im April soll in Eigenleistung an mehreren Wochenenden gebaut werden.

Helfende werden noch gesucht, entweder als Bauleute oder als Versorger oder zum Vor – und Nachbereiten der Baustelle. Spaß, gutes Essen und Gemeinschaftssinn sollen die Bauarbeiten begleiten und als gute Geister gleich mit in das Haus einziehen. Wer mithelfen möchte, melde sich beim Vereinsvorstand (s.u.).

Für die Remise erwarten wir in diesem Jahr Fördermittel, um das Gebäude als Gemeinschaftsort für kulturelle oder gemeinschaftliche Veranstaltungen besser nutzen zu können. Die Remise hat eine bewegte Geschichte, an die sich viele Wilsnacker erinnern. Seit vielen Jahren dient sie als Drehscheibe für die Organisation des Sängertreffens und des Pilgerfestes. Damit das auch so bleibt, wollen wir mit einigen technischen Verbesserungen die ehrenamtliche Arbeit erleichtern. So soll es eine Profi-Spülmaschine geben. Damit kann dann hoffentlich auf das Schleppen von heißem Wasser verzichtet werden. Kuchenannahme und -ausgabe sollen erleichtert werden. Die Bauarbeiten sollen von örtlichen Handwerkern ausgeführt werden, Bauhelfer werden aber auch gesucht. Ziel ist es, die ehrenamtliche Arbeit zu erleichtern, damit die großen und demnächst vielleicht auch kleinere Feste mit vertretbarem Einsatz in direkter Nachbarschaft zu Kirche, Park und Spielplatz gefeiert werden können.

Und noch ein drittes Bauprojekt wird uns im 20. Jahr des Vereinsbestehens begleiten: wir wollen die Markstände aus den in die Jahre gekommenen Kiefernstangen allmählich durch neue Stände ersetzen. Wer einmal beim Aufbau der Stände dabei war, weiß wieviel Geduld der Aufbau erfordert. Auch dafür werden helfende Hände gesucht.

Die Arbeiten werden vom Vereinsvorstand koordiniert: Wer mitmachen möchte, melde sich bei Martina Richter, Heiko Bölk, Torsten Selchow oder Jochen Purps.

Jochen Purps für den Vereinsvorstand

 

 

Konzert in der Wunderblutkirche am 26. April um 19:00 Uhr

Jüdische – Maurische – Christliche Lebenswelten,
Musik vom Hofe Toledos und der Alhambra,
Cantigas de Santa Maria und sefardische Lieder aus AL-Andalus
Musik der spanischen Renaissance,
so lautet der Titel unseres heutigen Programms.
Die sefardische Musik von dem Hebräischen „S`fard“, ist die Musik der Juden, die nach der
Verbannung aus Judäa (70. u.Z.) nach Spanien flüchteten. Sie spiegelt den kulturellen
Austausch zwischen Juden, Christen und Arabern wieder, der im mittelalterlichen Spanien
Kunst und Wissenschaft zu Blüte brachte. Die Sprache „Ladino“ auch „Judeo-Espagnol“
genannt, ist eine Mischung aus altspanisch und hebräischen Worten und steht in ähnlicher
Beziehung wie das Jiddische zum Deutschen.
Die Sepharden waren Mittler zwischen Morgen- und Abendland, übersetzten die Werke der
großen Philosophen, befruchteten ihre Religion und Kultur sowie die der Christen, mit dem
Wissen der arabischen Welt und dem Erbe der Antike. Der spanische König Alfonso X, auch
„Alfonso El Sabio – Der Weise“ genannt, machte seinen Hof im Toledo des 13. Jahrhunderts
zu einem Treffpunkt für Christen, Juden und Arabern und schuf damit die Basis für ein
tolerantes, friedvolles Zusammenleben dieser drei Völker.
Die „Cantigas de Santa Maria“ – Lieder für die heilige Jungfrau Maria – sind eine der größten
Sammlungen von Liedern des Mittelalters, bestehend aus über 400 Gedichten, aufwendig in
der Notation verziert, zumeist in Galicisch-Portugiesischer Sprache verfasst. Einige dieser
Lieder werden Alfons X zugeschrieben. Er sah in dieser Sammlung ein kulturelles Projekt
von großer Bedeutung. Ihre Vollendung nahm den größten Teil seiner Amtszeit in Anspruch
(1252-1284). Er sah sie darin ein wichtiges Mittel für sein politisches Überleben und sein
persönliches Seelenheil.
1492 mit Beginn der „Reconquista“, der Rückeroberung der iberischen Halbinsel durch die
beiden katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón, wurde Spanien
wieder christlich und die Mauren und Juden wurden in die Verbannung geschickt.
Wir als Duo für Gesang und Lauteninstrumente präsentieren Ihnen heute Abend eine
Auswahl von Liedern aus diesen drei Kulturkreisen, untermalt mit Texten und Gedichten.

Biografiedaten der Künstler

**Sabine Loredo Silva wurde in Berlin geboren. Sie begann Ihre private
Gesangsausbildung bei dem lettischen Opernsänger Isser Buschkin. Langjähriges
Ensemblemitglied der „Opernwerkstatt Berlin“, Leitung Eric Leon Holland,
unterschiedliche Opernprojekte für Kinder wie „Die Zauberflöte“ (3. Dame) ,
„Hänsel und Gretel“ (Mutter und Hexe). Rege Konzerttätigkeit deutschlandweit.
Schwerpunkt Ihrer künstlerischen Tätigkeit ist die „Alte Musik des frühen
Mittelalters, der Renaissance sowie des Barock“ in Begleitung von historischen
Harfen- und Lauteninstrumenten.

**Ulf Dressler Nach dem Staatsexamen für höheres Lehramt in Göttingen (1979)
Aufnahme des Lautenstudiums an der Musikhochschule Hamburg (1988
künstlerisches Diplom). Privates Lautenstudium bei Konrad Junghänel.
Meisterkurse bei Jacob Lindberg, Hopkinson Smith u.a. Seit 1980 Lautenist im freien
Beruf und an der Musikschule Kiel. Künstlerischer Schwerpunkt ist das
Generalbaßspiel. Als Theorbist und Lautenist Mitglied in einigen freien Ensembles.
Seit mehreren Jahren Lauten-Korrepetitor in der Meisterklasse der Kurse von
Emma Kirkby im Forum Artium in Georgsmarienhütte

Rückblick auf das 20. Pilgerfest

Schön war`s gewesen, das Pilgerfest in diesem Jahr. War es diesmal das schönste Pilgerfest? Ja, möchte ich antworten und muss zugeben, dass ich in jedem Jahr das Gefühl habe, in diesem Jahr sei das Pilgerfest besonders gelungen, ganz einmalig und sehr besonders gewesen. Woran liegt das? An den vielen zufriedenen und glücklichen Gesichter, die man auf dem Fest sieht? An der guten ausgewogenen Mischung aus Gewohntem und Neuem? Mittelalter trifft Moderne? An der stimmigen Atmosphäre unter den alten Bäumen, wo das Sonnenlicht langsam über den Platz wandert und zum Abend verschwindet, um vom Kerzenschein abgelöst zu werden? Am Pilgertheater, von dem es nur die eine Aufführung gibt, bis im nächsten Jahr das Stück ganz anders daherkommt? Am üppigen Kuchenbuffet und den anderen leckeren Speisen und Getränken? Daran, dass alle Generationen mitmachen und sich wiederfinden in den Angeboten?

Das alles ganz bestimmt und noch viel mehr, doch da ist noch etwas anderes, was das Pilgerfest so besonders macht. Es sind die vielen Räder und Rädchen, die ineinandergreifen müssen, damit das Fest so harmonisch und stimmig wird. Die Vorbereitungen fangen im Frühjahr an, 10 verschiedene Gruppen stimmen sich via Messenger-Diensten ab, geschickt moderiert von Martina. Ilka jongliert die Marktstände, im Vereinsvorstand sprechen wir darüber, wer zum Markt passt und wen wir lieber nicht einladen wollen. Die Theatergruppe trifft sich einmal in der Woche zur Probe, Bärbel ist in jedem Jahr umso nervöser, je näher der Termin der Aufführung rückt. Lutz organisiert den Aufbau der Markstände, in jedem Jahr nicht nur eine schweißtreibende, sondern große Geduld erfordernde Aufgabe (wir suchen aber jetzt nach einem passenden Ersatz für die alten Stände). Der städtische Wirtschaftshof mäht den Rasen vor dem Fest, transportiert Biertische & Co an Ort und Stelle und unterstützt beim Aufbau der Theaterbühne. Parallel machen sich die vielen Menschen hinter den Marktständen im Vorfeld Gedanken, was sie anbieten und wie sie sich passend zum Fest präsentieren wollen. Die Gewerbetreibenden stiften viele Preise und Geld für die Tombola. Einige Vereinsmitglieder kommen aus der Ferne extra zum Fest angereist, um mit anzufassen – nicht nur am Festtag selbst sondern auch in der Vor- und Nachbereitung. Kaffee- und Kuchenpreise werden in jedem Jahr im Vorstand diskutiert – wollen wir etwas höher gehen, was bleibt für alle erschwinglich, was war zu günstig im vergangenen Jahr? Einsatzpläne werden geschrieben, Kuchenspenden zusammen telefoniert, und die Ordnung der Marktstände wird gut überlegt.

Am Ende geben alle ihr Bestes, keiner versucht andere zu übertrumpfen, liebevolle Momente und Begegnungen nehmen ihren Lauf….so schön ist`s auch diesmal wieder gewesen: Großer Dank an alle, die mitgemacht und unterstützt haben!

Jochen Purps für den Vorstand des Fördervereins

P.S. Im nächsten Jahr findet das Pilgerfest am 17. August statt!

 

 

Rekonstruktion“ der Wilsnacker Kirche durch Detlev von Olk

Wilsnack in Europa – Wissenschaftliche Tagung im Jahr zur Baukultur

Im September trafen sich über 20 Referierende zu einer dreitägigen Tagung in der Elbtalklinik und in der Wunderblutkirche. Die Tagung war in drei Vortragseinheiten zur Wallfahrtsgeschichte, zur Baugeschichte und Archäologie und zur Ausstattungsgeschichte der Kirche gegliedert.  In den vergangenen drei Jahrzehnten hat die Forschung zum Wilsnacker Wallfahrtsgeschehen deutlich zugenommen. Die Referate boten zum Teil einen Überblick über größere Zusammenhänge wie die Wallfahrt des dänischen Königshauses im 15. und 16. Jahrhundert nach Wilsnack, die bisher noch nicht veröffentlich worden sind. In Wilsnack wurde nicht nur gebetet, sondern auch hohe Politik zwischen Fürsten- und Königshäusern gemacht. Professor Janke aus Kopenhagen zeigte dies am Beispiel der Fürstentage unter Beteiligung des dänischen Königshauses in Wilsnack in der Mitte der 15. Jahrhunderts eindrücklich auf. Mehrere Vorträge konzentrierten sich auf Details zur Ausstattung wie den Schnitzaltar im Hohen Chor, die Prunksärge oder die Datierung der Skulptur des Heiligen Olavs, die Gordon Thalman im Perleberger Krankenhaus (!) mit einer Computertomographie vornehmen ließ. Besonders eindrücklich war die „Rekonstruktion“ der Wilsnacker Kirche durch Detlev von Olk, wenn sie – wie von den damaligen BaumeisterInnen geplant – vollendet worden wäre.

Der Abschluss der Tagung fand stimmungsvoll in der Kirche statt. Der Förderverein hatte das Abendessen im Kerzenschein in der Kirche ausgerichtet, was den 70 Teilnehmenden in guter Erinnerung bleiben wird. Die Tagungsbeiträge sollen in einem Arbeitsheft des Landesamtes für Denkmalpflege im Jahr 2025 veröffentlicht werden.

Jochen Purps

 

Pressefoto Alexandre Bytchkov, Foto: Simon Zimbardo

Akkordeon-Solokonzert mit Alexandre Bytchkov am 09.09.2023

Akkordeon-Solokonzert „Eine musikalische Weltreise mit dem Akkordeon".

Die Ev. Kirchengemeinde in Bad Wilsnack und Förderverein Wunderblutkirche St. Nikolai e. V. laden herzlich zum Akkordeon-Solokonzert ein.

Ein besonderes Hörerlebnis verspricht das Konzert am Samstag, 9. September 2023 um 19:30 Uhr in der Wunderblutkirche St. Nikolai, Große Strasse 55, 19336 Bad Wilsnack mit Akkordeon-Virtuose Alexandre Bytchkov.

Eintritt frei – Ausgangskollekte.

Der bekannte Akkordeonvirtuose und Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe,  u.a. zweifacher Deutscher Akkordeonmeister, präsentiert die breite Palette der Möglichkeiten des Akkordeons, das in unseren Breiten oft nur aus der Volksmusik bekannt ist. Nicht so in anderen Ländern. Alexandre Bytchkov entführt den Zuhörer in unterschiedlichste Musikwelten und entfacht auf dem Akkordeon ein wahres Feuerwerk mit hohem künstlerischem Anspruch. Musiker spielt Werke von J. S. Bach, D. Scarlatti, A. Piazzolla, R. Galliano und andere Komponisten. Ein Vortrag, der unter die Haut geht und den man noch lange in seinem Herzen mit sich trägt.

Der Künstler lebt mit seiner Familie in Mainz und arbeitet als freier Dozent im Peter-Cornelius-Konservatorium.

Innerhalb kurzer Zeit hat er sich auch in Deutschland einen Namen als herausragender Musiker gemacht.

www.alexandre-bytchkov.de

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Pressefoto Suoni Dorati - Astrid Junker

Trio SUONI DORATI in der Wunderblutkirche am 01.09.2023

Mit goldenen Klängen wird am 1. September um 19:00 Uhr in der Wunderblutkirche Bad Wilsnack das Trio SUONI DORATI aufwarten.

SUONI DORATI, zu Deutsch goldene Klänge, wurde 2007 an der Musikhochschule „Franz Liszt“ Weimar gegründet und setzt sich aus den Musikern Marleen Mauch (Sopran), Hans Jacob (Trompete) und Marco Lemme (Orgel) zusammen.

Das Ensemble verfügt über ein breites Repertoire von Barock bis Moderne. Das diesjährige Konzertprogramm ist maßgeblich durch den italienischen Titel des Ensembles geprägt. Mit den Neapolitanern Pergolesi und Scarlatti und dem Venezianer Albinoni werden die goldenen Klänge der drei großen Meister des italienischen Barocks ertönen.
Im vergangenen Jahr gab das Ensemble sein erstes Konzert in Bad Wilsnack und wurde begeistert vom Publikum empfangen. Nun freuen sich die drei Musiker auf ein weiteres Konzert in der schönen Wunderblutkirche Bad Wilsnack.

Auf dem Programm der diesjährigen Sommertour stehen u.a. das D-Dur Konzert für Trompete von Tomaso Albinoni sowie Antonin Dvoraks Biblische Lieder, ein musikalischer Schatz der Romantik für Sopran und Orgel. Werke von Pergolesi, Scarlatti, Bach und Franck runden das Konzert ab.

Durch das abwechslungsreiche Programm führen die Musiker selbst.

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten!

„ECHTE“ PILGER SIND AM SONNABEND BEIM 20. PILGERFEST KLAR IN DER MINDERHEIT. RONALD UFER

Pilger werden mit Kuchen empfangen

Förderverein richtet beliebtes Fest aus und wagt einen Blick in die Zukunft.

Ein Beitrag von Ronald Ufer im Prignitzer vom 23.08.2023.

Eigentlich ist in diesen Wochen jeden Tag ein kleines Pilgerfest in Bad Wilsnack. „Täglich wird unsere mittelalterliche Pilgerglocke geläutet, oft sogar mehrmals. Ein Zeichen, dass wieder eine solche Tour erfolgreich beendet wurde“, erzählt Jochen Purps, der Vorsitzende des Fördervereins der Wunderblutkirche. Auch am Sonnabend wird wieder geläutet, auch das Pilgerzimmer ist am Wochenende gebucht. Aber „echte“ Pilger sind am Sonnabend beim 20. Pilgerfest klar in der Minderheit.
Stattdessen sind hunderte Bürger von Bad Wilsnack und des Umlandes gekommen, um die Tradition und die Stadt im Schatten der Wunderblutkirche zu feiern. Einige sind Stammgäste, leicht zu erkennen an ihren Kostümen. „Es kommen aber seit Jahren auch Besucher von weither, um ihre Kostüme und Trachten hier zu zeigen“, erzählt Purps.


Pilgern und backen

Einige, die besonders intensiv die Tradition leben, unternehmen am Vormittag trotz des heißen Wetters eine kleine Pilgertour. Andere nutzen diese Stunden, um zu backen. Aus gut 80 Torten können die Besucher des Pilgerfestes wählen.
Vor der Bühne und an Schattenplätzen werden am Nachmittag immer wieder zusätzliche Sitzbänke aufgestellt, die von der Stadt und Vereinen in großer Zahl bereitgestellt wurden. Wie alle anderen Aktivitäten für das Pilgerfest erfolgt das ehrenamtlich. Das lebhafte Treiben ist auch eine Art Geburtstagsgeschenk für Purps, der am Sonnabend 60 Jahre alt wird.
Doch auch wenn historische Kostüme, die Gruppe Wolgemut mit ihrer mittelalterlichen Musik und die Wilsnacker Theatergruppe um Bärbel Mann mit dem Stück über dem Kirchenbau viel Vergangenheit heraufbeschwören, das Pilgerfest ist in diesem Jahr auch stark der Zukunft zugewandt. Denn auch diese haben die Organisatoren von Förderverein der Wunderblutkirche fest im Blick.


Wilde Idee als Blick in die Zukunft

„Wir bemühen uns nicht nur darum, nunmehr auch das Innere der Kirche zu restaurieren. Uns geht es um das Gesamtbild. Zu dem gehört die benachbarte Schlossplatte, wo einst das Prälatenhaus stand. Als Einwohner gewöhnt man sich an die Leerstelle. Doch langfristig sollte sie gefüllt werden“, sagt Purps.
Auf dem Festgelände war deshalb der Nachguss der historischen Glocke mit der Präsentation der Siegerarbeit eines Studentenwettbewerbes kombiniert worden. Er zeigt eine Idee, wie die Fläche bebaut werden könnte. „Ein historischer Nachbau scheidet aus, aber eine moderne Bebauung muss sich in das Umfeld einfügen“, erläutert der Fördervereinsvorsitzende, der viel Zeit investierte, um an die Pläne zu gelangen.
Diese sind ohne Kostenrahmen und Nutzungskonzept entstanden, einfach wilde, aber überlegenswerte Ideen. „Die Neugestaltung der Schlossplatte ist ein langfristiges Projekt, das vielleicht erst in zehn oder 20 Jahren aktuell wird. Wenn sich aber eine Tür mit einer Förderung und Nutzung öffnet, dann wollen wir bereit sein und die Chance nutzen“, erläutert Purps.


2024 wird wieder gekneippt

„Wir haben schon mit Leuten gesprochen, die für ein solches Projekt Geld bereitstellen würden“, ergänzt Bürgermeister Hans-Dieter Spielmann. Es geht um die Nutzung für Vereine, Kultur und Tagungen. Aber vor allem muss die dauerhafte Finanzierung, die Deckung der Betriebskosten gesichert sein. Das sehe ich als besonders wichtig an.“
Während das Echo auf die Idee zur Zukunft der Schlossplatte noch verhalten war, ging es bei einem anderen Zukunftsprojekt lebhafter zu. Der Kneipp-Verein baut derzeit neue Badebecken für Arme und Beine und ein Badehaus. Vielleicht würden die Anlagen noch in diesem Jahr übergeben, im nächsten Jahr starte der Betrieb auf jeden Fall, versicherten Vereinsmitglieder immer wieder auf Fragen.

Auf dem Wilsnacker Pilgerfest zeigen Händler jedes Jahr ihr Handwerk.FOTO: GINA WERTHE

Bad Wilsnack feiert das 20. Pilgerfest mit Theater, Markt und mittelalterlicher Musik

Am 19. August feiert die Stadt Bad Wilsnack ihr jährliches Pilgerfest. Lesen Sie hier alles zum Thema Programm, Pilgerwanderung und Transfermöglichkeiten zur Plattenburg.

Ein Beitrag von Gina Werthe im Prignitzer vom 29.07.2023.

Das 20. Pilgerfest steht vor der Tür. Am 19. August wird Bad Wilsnack mit seinen Einwohnern, Gästen und Touristen eine Zeitreise in die Vergangenheit wagen. Den Start macht die traditionelle Pilgerwanderung von der Plattenburg in den Kurort um 10 Uhr.

„Es wäre gut, wenn sich diejenigen, die an der Wanderung teilnehmen wollen, schon zwischen 9.30 und 9.45 Uhr an der Bushaltestelle an der Wunderblutkirche einfinden“, sagt Martina Richter, Mitglied des Vorstandes vom Förderverein Wunderblutkirche St. Nikolai e.V. in Bad Wilsnack.

Pilgerwanderung: Transfer zur Plattenburg angeboten

Wer sich zu diesem Zeitpunkt einfindet, könne die Vorteile eines Transfers zur Plattenburg genießen, erklärt Richter. Hierfür werden extra zwei Stadtbusse zur Verfügung gestellt. „Wir stellen uns darauf ein, dass wir zwei Touren fahren müssen“, so Richter. Bärbel Mann, ebenfalls Mitglied des Fördervereinvorstandes und Autorin der Pilger-Theaterstücke, ergänzt: „Wir hatten aber auch schon Jahre, da mussten wir noch mit privaten Autos nachhelfen und die Leute herüberfahren.“

Über Besucherzahlen könne man in keinem Fall meckern. Weder bei der Wanderung, noch beim Pilgerfest selbst. „Letztes Jahr waren wir ausverkauft“, erinnert sich Richter zurück. Plötzlich habe es weder Bratwurst noch andere Leckereien gegeben. „Da bin ich noch schnell zum Netto gefahren und habe den Laden leer gekauft“, erzählt Richter lachend. Um die 1000 Besucher seien es letztes Jahr insgesamt gewesen. „Die 500 Bratwürste waren jedenfalls weg.“

Das erhoffe sich der Förderverein für dieses Jahr wieder und da man aus Fehlern lerne, werde für die Kulinarik gesorgt sein. Schmalzstullen, Bratwurst, vegetarische Spieße, Wein, Kaffee, Kuchen – es werde alles zu bieten sein, was auf solch einen Markt gehört, versprechen die beiden Wilsnakerinnen.

Pilgerfest bietet Mitmachangebote für Kinder und Erwachsene

Der Handwerkermarkt eröffne am 19. August gegen 11 Uhr im Schlosspark. Um die 20 Händler hätten sich bislang angemeldet. Sie werden nicht nur ihre Waren, sondern auch ihr Handwerk präsentieren. „Es sind einige Wiederholungstäter dabei, die man schon aus den vorherigen Jahren kennt, aber auch neue Händler werden uns beehren“, freut sich Mann.

Nicht nur für ältere Generationen, auch für Kinder und Jugendliche wird es Angebote geben. So werde die evangelische Kindertagesstätte „Kreuz und Quer“ einen Mitmach-Parkour anbieten, der Nabu wird mit einem Bastelstand vor Ort sein und an anderer Stelle können Pilger-Zeiche aus Zinn gegossen werden. Auch eine Tombola werde es wieder geben.

Pilgertheater beschäftigt sich mit dem Baugeschehen in Bad Wilsnack

Das absolute Highlight des Tages sei um 16 Uhr aber wieder die Aufführung des Pilgertheaters. Seit Jahren lässt Bärbel Mann hier ihrer Kreativität freien Lauf, schreibt die Dialoge und Geschichten. Und da es das 20. Pilgerfest ist, habe sie sich hier natürlich auch etwas Besonderes einfallen lassen, wie sie verrät.

Was genau auf die Zuschauer wartet, wolle sie natürlich noch nicht verraten. Nur so viel: „Es wird um das Baugeschehen gehen. Wie wurde früher gebaut? Was wollte der Bischof? Was wollten die Bad Wilsnacker? Vor allem geht es dabei natürlich um die Wunderblutkirche und wie ihr wieder Leben eingehaucht wurde.“ Dazu gebe es kleine Anekdoten und Spitzen, die sich auf das heutige Stadtbild beziehen, wie beispielsweise zum Thema Marktplatzgestaltung.

Musikalische Untermalung im mittelalterlichen Stile

Es sind bekannte Gesichter, die als Schauspieler auf der Bühne stehen werden. „Die meisten sind schon jahrelang dabei, aber es kommen hin und wieder auch neue dazu“, sagt Mann. Die Proben würden bereits laufen. „Ich habe die Dialoge dieses Jahr verhältnismäßig knapp geschrieben, damit die Schauspieler nicht so viel lernen müssen“, scherzt sie im Gespräch mit dem „Prignitzer“.

Gut eine Stunde wird das Stück dauern. Danach gibt es Musik von der mittelalterlichen Band „Wolgemut“ und später am Abend von „Fisherman’s Band“, die bereits aus der Moorscheune in Boberow dem ein oder anderen bekannt sein dürfte. Gegen 21 Uhr soll der Tag in gemütlicher Runde ausklingen.

Namensfindung für unsere Gesamtkirchengemeinde

Die Gemeinden unseres Pfarrsprengels haben beschlossen, sich zu einer Gesamtkirchengemeinde zusammenzuschließen. Diese Vereinigung bietet uns die wunderbare Möglichkeit, gemeinsam eine starke und lebendige Gemeinschaft zu bilden, in der wir unseren Glauben teilen und uns gegenseitig unterstützen können.

Mit einer solch bedeutsamen Veränderung geht jedoch auch die Herausforderung einher, einen neuen Namen für unsere Gesamtkirchengemeinde zu finden. Daher rufen wir euch heute zu einem Namensfindungswettbewerb auf! Wir möchten euch in den Prozess der Namensgebung aktiv einbinden und eure kreativen Vorschläge und Ideen hören.

Der neue Name unterliegt kirchenrechtlichen Bestimmungen (KGSG §2 Absatz 1):

Der Name der kirchlichen Körperschaft soll an eine den betreffenden räumlichen Bereich prägende Ortsbezeichnung oder ein anderes geographisches Merkmal anknüpfen.  Der Name einer Kirchengemeinde beginnt mit dem Wort „Evangelische“.

Jüngere Beispiele sind: Evangelische (Gesamt-)kirchengemeinde…: Westprignitz;  an Elbe und Karthane; Region Pritzwalk; Mittellausitz; .

Wir ermutigen euch, eure Ideen einzubringen und am Namensfindungswettbewerb teilzunehmen. Sendet eure Namensvorschläge bis zum 31.08. an unser Gemeindebüro oder werft sie einfach in den entsprechenden Briefkasten. Die Gemeindekirchenräte werden dann aus den eingesendeten Vorschlägen den neuen Namen auswählen.

Zu gewinnen gibt es auch etwas: einen Platz (auf Wunsch  einen Weiteren sowie Plätze für Kinder) in der ersten Reihe der Kirche der Wahl im Pfarrsprengel an Heilig Abend, mit Wärmflasche, Kuscheldecke und einer Tasse Glühwein.

Lasst uns gemeinsam diese aufregende Phase unseres Gemeindelebens gestalten. Wir sind gespannt auf eure Vorschläge und freuen uns darauf, einen Namen zu finden, der uns in unserer Region in Zukunft begleitet.

Bitte sendet eure Namensvorschläge bis zum 31.08. an unser Gemeindebüro unter gemeindebuero@wunderblutkirche.de oder werft sie einfach in den entsprechenden Briefkasten.

Bitte teilt uns auch Euren Namen, die Adresse und das Geburtsdatum mit.

Anna Trapp

Dorfkirchen, beliebt aber akut bedroht

Zukunft der Dorfkirchen

Seit Jahren schrumpft die Zahl der Kirchenmitglieder im Land Brandenburg. Viele der insgesamt 1500 Dorfkirchen werden kaum genutzt. Wie kann es gelingen, die Gebäude zu erhalten? Wie bekommen wir wieder Leben in die Dorfmitte? Ist es möglich, die Bauten als
öffentlichen Treffpunkt im Dorf zu reaktivieren?

Anknüpfend an eine Tagung in Prenzlau im Jahr 2021 werden nun konkrete Handlungsempfehlungen und Strategien diskutiert.
Hierbei stehen nicht einzelne Kirchen im Fokus, sondern exemplarisch mehrere Dorfkirchen aus dem Kirchenkreises Prignitz. Um Potentiale beispielhaft zu heben, findet als Impulsgeber im Vorfeld eine interdisziplinäre Sommerakademie mit Studierenden statt.
Gesucht werden neue Denkansätze und Strategien im Umgang mit wenig genutzten Kirchen, Mitnutzungsideen, Visionen und mögliche Kooperationen.