Aktuelles

Die Welt der Filmmusik und Musicals am 12. Oktober

Am Samstag den 12.10.24 um 19 Uhr laden wir in die Wunderblutkirche Bad Wilsnack zu einem ganz besonderen Konzert ein.

Sanko Ogon (Greifswald/ Altenkirchen/Wien) und Christian Wettin (Dresden) werden uns musikalisch mit Orgel & Saxophonen in die Welt der Filmmusik und der Musicals mitnehmen.

Der Titel des Konzertes lautet, passend zur Jahreslosung, „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe – die Liebe hört niemals auf“.

Der Eintritt ist frei. Eine Kollekte wird am Ausgang erbeten.
Seien Sie herzlich eingeladen und willkommen.

Christian Wettin am Saxophon
Christian Wettin am Saxophon
Sanko Ogon an der Orgel
Sanko Ogon an der Orgel
Jennifer Brauer ist nach Bad Wilsnack gepilgert und läutet nach ihrer Ankunft die Pilgerglocke. (Foto: Antonina Zado)
Jennifer Brauer ist nach Bad Wilsnack gepilgert und läutet nach ihrer Ankunft die Pilgerglocke. (Foto: Antonina Zado)

Wallfahrt nach Bad Wilsnack

Pilgerglocke läutet in diesen Tagen häufiger

Ein Beitrag von Antonia Zado im Prignitzer vom 19.08.2024. 

Etwa 30 Pilger machten sich am Sonnabend auf den Weg nach Bad Wilsnack. Dort fand das 21. Pilgerfest statt. Die Motive der Wanderer sind ganz unterschiedlich.

Jennifer Brauer zieht kräftig an dem Seil und aus dem Turm der Wunderblutkirche läutet über Bad Wilsnack die Pilgerglocke. An diesem verregneten Samstagnachmittag wird sie noch öfter läuten, denn es ist wieder Pilgerfest in der Stadt.

 

Pastorin Anna Trapp führt die Pilger

Von der Plattenburg wanderten etwa 30 Pilger, angeführt von der Pastorin Anna Trapp, die sieben Kilometer lange Strecke zur Kirche. Das ist ein Teil des Wallfahrtswegs, der seit dem Mittelalter Pilger von Berlin nach Bad Wilsnack führt. Für die gesamte Strecke brauche man sieben bis acht Tage zu Fuß, schätzt die Pastorin.

In der Saison von Mai bis September treffen häufig die Pilger in der Wunderblutkirche ein, in der Pilgerwoche vor dem Fest regelmäßig. „Nicht jeder gibt sich zu erkennen“, weiß Trapp. Auch deshalb könne man die Zahl der Menschen, die sich in heutiger Zeit auf die Wallfahrt begeben, nicht genau ermitteln.

Wanderer kommen aus mehreren Bundesländern

Aus Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, dem Havelland und der Prignitz kamen am 17. August die Wanderer. „Viele von ihnen sind alte Hasen, aber einige Neue waren auch dabei“, sagt Trapp. Bei gutem gemäßigtem Schritttempo und mit zwei Pausen war man zwei Stunden unterwegs. Einige kämen mit, um die Natur zu genießen. Andere würden die Gemeinsamkeit schätzen.

„Der Weg ist das Ziel“, sagt die Pastorin. Menschen, die gemeinsam in Freude Zeit miteinander verbringen und gesegnet nach Hause gehen – das wünscht und verspricht sich die Pastorin Anna Trapp. Dann lässt die große Glocke zum ökumenischen Gottesdienst läuten.

Für Jennifer Brauer und ihren Vater Arne war es die erste Pilgerwanderung nach Bad Wilsnack. Die junge Frau kommt aus Eckenförde und besucht ihre Eltern in Havelberg. Vor einigen Wochen habe sie eine ähnliche Wanderung bei Eckenförde unternommen und konnte ihren Vater für das Erlebnis in der Prignitz begeistern.

Seit dem Mittelalter ist Bad Wilsnack ein Wallfahrtsort. (Foto: Antonina Zado)
Seit dem Mittelalter ist Bad Wilsnack ein Wallfahrtsort. (Foto: Antonina Zado)

„Es war so schön, in der Natur zu gehen. Bei dem Tempo konnte man sich unterhalten, wenn man wollte. Die Gruppe achtete aufeinander, niemand ging verloren“, erzählt die Pilgerin. Ihr Vater gibt sich von dem Gottesdienst in der Kapelle auf Plattenburg begeistert, mit dem das Wandererlebnis begann. „Diese Pilgerwanderung ist eine tolle Alternative zum stressigen Alltag“, sagt Arne Brauer. Die beiden Triathleten haben sich bereits weitere Wanderungen auf Pilgerrouten vorgenommen. Bad Wilsnack steht auch schon im Kalender 2025.

Im Park zu Füßen der Kirche klingt Musik, gespielt von der Schweriner Band Saitenspinner, mehrere Besucher trotzen dem Nieselregen, erfreuen sich am Kaffee, Kuchen und warmen Speisen. Die Kunsthandwerker aus der Prignitz und angrenzenden Regionen zeigen nicht nur ihre Werke, sondern auch ihr Können vor Ort, laden zum Mitmachen ein. Der Regen vermieste einigen von ihnen zunächst den Start.

Erlös fließt in den Erhalt der Wunderblutkirche

Die Bad Wilsnacker Bürgermeisterin Martina Richter ist mit dem Fest zufrieden. „Die Organisation wird von den Mitgliedern und freiwilligen Helfern des Fördervereins der Wunderblutkirche übernommen. Mit den Erlösen und Spenden tragen wir zum Erhalt und Restauration dieses Denkmals bei“. Sie betont den Zusammenhalt der Akteure, die bei den Projekten entstehende Gemeinsamkeit und die nachbarschaftliche Unterstützung.

Erzieherin für Kita Kreuz und Quer gesucht

Für die evangelische Kita „Kreuz + Quer“ in Bad Wilsnack suchen wir ab sofort eine*n Erzieher*in (m/w/d) oder gleichwertiger pädagogischer Abschluss/ Beruf mit mind. 25 Wochenstunden befristet auf 1 Jahr.

Ihre Aufgaben sind:

  • einfühlsam und geduldig auf Kinder mit und ohne Förderbedarf individuell eingehen
  • Kindern auf spielerische Weise die Freude am Lernen vermitteln, um sie so in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern
  • kreativ die pädagogischen Inhalte der Bildungsbereiche umsetzen
  • selbstständige Leitung einer Kindergruppe
  • Zusammenarbeit mit Eltern auf der Grundlage der Erziehungspartnerschaft

Wichtig sind für uns:

  • eine abgeschlossene Ausbildung zur*m staatlich anerkannten Erzieher*in (m/w/d)
  • Erfahrung in der genannten Tätigkeit
  • dass Sie Begeisterung, Ideenreichtum und persönliches Engagement mitbringen
  • Vielseitigkeit und ein hohes Maß an Selbstständigkeit
  • dass Sie flexibel und kreativ mit den Anforderungen des Kita-Alltages umzugehen wissen
  • Ihre Freude an familienergänzender Erziehung
  • Kenntnisse in den Bereichen Beobachtung und Dokumentation
  • die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses und des Masernschutzes

Wir wünschen uns:

  • Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche oder einer der zugehörigen Gliedkirchen

Wir bieten:

  • ein engagiertes und qualifiziertes Team
  • eine Vergütung nach dem Tarif der TV-EKBO Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • unsere Altersvorsorge

 

Für Rückfragen steht Ihnen Pfarrerin Anna Trapp, (a.trapp@kirchenkreis-prignitz.de; 017641021033) und das Team der Ev. KiTa Kreuz+Quer (038791 2463) zur Verfügung.

Bewerbungen bitte an: Ev. Pfarrsprengel Bad Wilsnack, Große Str. 55, 19336 Bad Wilsnack.

Turmfalke in der Wunderblutkirche

Wenn es in der Kirche piept…

Seit einigen Jahren piept es in der Kirche zur Brutzeit: Hausrotschwänze haben herausgefunden, wie man auf wundersame Weise Tag und Nacht durch die Kirchenportale fliegen kann und brüten in den Mauernischen im Kircheninnern. Sie sind nicht die einzigen tierischen Bewohner in der Pilgerkirche:

In der Wunderblutkirche gibt es eine alte hölzerne Pfingsttaube. Als Symbol des Heiligen Geistes schwebte sie früher am Pfingstfest zwischen Kirchendach und Taufbecken. Dieser Brauch ist heute nicht mehr üblich. Lebendige Tauben gibt es dafür zuhauf an der Kirche zu sehen. Bei den meisten handelt es sich um verwilderte Haustauben, die fast das gesamte Jahr in Mauernischen an der Kirche brüten. Die Stammform der Haustaube ist die Felsentaube. Wie ein großer Felsen zieht der gewaltige Kirchenbau am Rand der Elbtalaue die Tiere an. Vor Jahren kam sogar ein Uhupaar nach Wilsnack, balzte und das Weibchen legte noch ein Ei. Doch dann verschwanden die beiden, ohne eine Botschaft zu hinterlassen. Heute brüten Uhus erfolgreich am Havelberger Dom.

Ein anderer kleiner Greifvogel bleibt Wilsnack seit Jahrzehnten treu: mit mehreren Paaren brüten Turmfalken an der Kirche. Im Frühjahr kommt es manchmal zu lautstarken Kämpfen um die besten Brutplätze. Die kleine Falkenart lebt fast ausschließlich von Mäusen und übt eine friedliche Koexistenz mit den Tauben. Die Falken sind regelmäßig bei kunstvollen Flügen über der Kirche zu beobachten.

Mit den typischen Kjaack-kjaack Rufen machen Dohlen auf sich aufmerksam. Konrad Lorenz hat diesen hochintelligenten Vögeln ein Denkmal gesetzt. Sie sind wahre Kunstflieger und können überall an Fassade oder Kirchendach landen. Wegen ihrer Vorliebe für Kirchen und des grau-schwarzen Gefieders werden sie auch „des Pastors schwarze Tauben“ genannt. An der Wunderblutkirche ist eine kleine Kolonie von etwa 10 Brutpaaren dieses andernorts seltenen Singvogels beheimatet. Sie fliegen immer in kleinen Schwärmen umher und sind leicht zu beobachten. 

Eine andere Tiergruppe bekommt man dagegen selten zu Gesicht, obwohl sie die Kirche Sommer wie Winters nutzen: Fledermäuse halten in der Kirche in sicheren Verstecken Winterschlaf und jagen in der wärmeren Jahreszeit Insekten im Kircheninnern.

Kirchenfledermaus

Aber das tun sie nur in der Dämmerung und Nacht. Vermutlich vermehren sie sich auch in sogenannten Wochenstuben irgendwo im Kirchendach – bisher konnte aber noch keine Wochenstube entdeckt werden. Im Spätsommer finden sich sehr viele der kleinen Kotwürstchen auf dem Kirchengestühl. Sie sind der Beweis, dass es hier reichlich Nahrung und Fledertiere geben muss. Nachgewiesen sind die Arten Braunes Langohr, Zwergfledermaus, Fransenfledermaus und Breitflügelfledermaus.

So sorgen auch diese Tiere dafür, dass die Kirche ein sehr lebendiger Raum mit einem Neben- und Miteinander vieler Gestalten ist.

Jochen Purps

 

Himmlische Touren

Himmlische Touren

Wer träumt nicht davon, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen, sein Bündel zu schnüren und einfach mal loszulaufen? Aber es muss nicht gleich die große Pilgerreise nach Santiago sein, denn auch bei einer gemächlichen Radtour durch stille Dörfer, beim achtsamen Wandern in der Natur oder in einer kühlen Kirche am Wegesrand lässt sich das Lebenstempo wunderbar runternehmen.

Die kostenlose Reisebroschüre „Himmlische Touren“ verbindet kirchliche und touristische Reiseziele und macht Lust auf eigene Entdeckungen in der Brandenburgischen Kulturlandschaft.

Herausgegeben wird die sie von der Evangelischen Landeskirche, Autorin ist die Prignitzer Journalistin Susanne Atzenroth.

Hier geht´s zum Download https://www.wunderblutkirche.de/wp-content/uploads/2024/05/Himmlische-Touren.pdf

Roy Hartung
Roy Hartung wollte schon immer Musik in einer Kirche spielen. Am Wochenende veranstaltete er eine House- und Techno-Party in der Wunderblutkirche Bad Wilsnack. (Foto: Martina Kasprzak)

Elektronische Musik im Zusammenspiel mit jahrhundertealtem Kirchengemäuer

Ein Beitrag von Martina Kasprzak im Prignitzer vom 29. April.

Techno, Rave, House an einem außergewöhnlichen Ort. In der Nacht zum Sonntag stand die Wunderblutkirche in Bad Wilsnack ganz im Zeichen dieser Musik.

Außergewöhnliche Klänge in der Wunderblutkirche Bad Wilsnack. In der Nacht zu Sonntag stieg erstmals eine Techno-, Rave- und House-Party in dem Gotteshaus. Veranstalter Roy Hartung hatte zum Sanctum geladen. Das Event erfreute sich großen Andrangs, war ausverkauft. Mehr als 800 Besucher unterschiedlichsten Alters und Mitwirkende wollten sich das Spektakel in dieser beeindruckenden Location in der Innenstadt nicht entgehen lassen.  

Rave, Techno und House auf zwei Floors von neun DJs

Auf zwei Floors und von neun DJs wurden die Besucher mit Bässen  beschallt, die Lichtershow sei beeindruckend gewesen. Bis 5.30 Uhr in der Früh hat sich die Wunderblutkirche in einen Rave-, House- und Techno-Tempel verwandelt. Die Besucher kamen nicht nur aus der Prignitz, dieses Event hat eine Ausstrahlung weit über die Kreisgrenze bis nach Rathenow, Schwerin oder Oranienburg.

„Unser Konzept ging auf. Leute standen auch mal draußen am Bierwagen, dann kamen sie wieder rein. Wir hatten nie das Gefühl, dass es in der Kirche zu eng war, auch wenn es auf den Floors voll war“, so Hartung. 

Er selbst schwärmt noch am Montagvormittag. „Es war beeindruckend in der Kirche zu spielen.“ Das Zusammenspiel von elektronischer Musik, Lichterhow in einem alten Kirchengemäuer, sei für Hartung, der selbst ab 23 Uhr aufgelegt hat, das wichtigste gewesen. 

Idee kam von Bad Wilsnacks Pfarrerin Anna Trapp

Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung hat Pfarrerin Anna Trapp gehabt. „Wir wollen die Kirche für jeden öffnen. Die Kirche soll ein Ort sein, an dem sich Menschen treffen. Mit diesem Event machen Menschen den ersten Schritt, um zu uns zu finden“, so Anna Trapp in rbb aktuell. Menschen ließen vielleicht so gegenüber der Kirche ihre Vorurteile fallen. Die Kirche selbst könne damit in die Gesellschaft wirken.

„Es gab im Gemeindekirchenrat Diskussionen, wir haben uns vollständig dafür entschieden. Jeder, der mit uns darüber vorher hätte reden wollen, warum wir ein solches Event in der Wunderblutkirche zulassen, hätte zu uns kommen können. Aber es ist niemand vorher zu uns gekommen“, sagt Christian Richter, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Bad Wilsnack.

Nichts kaputt gegangen, Kirche aufgeräumt verlassen

„Es war eine gelungene Veranstaltung. Wir haben die Kirche noch am selben Tag sauber und aufgeräumt vorgefunden. Es ist auch nichts kaputtgegangen. Es ist wirklich gut gelaufen“, so Richter. Dass es Kritiker gebe, sei normal. Ganz provokant gefragt: Was hat ein Bierglas auf dem Taufbecken zu suchen? „Das Taufbecken hatten wir abgesichert. Was heilig ist, muss heilig bleiben“, erklärte Hartung. Der prunkvolle Altar war für Besucher gar nicht zu erreichen. Der Bereich direkt davor war für die Musikanlage abgesperrt, sodass dort nur die DJs hingekommen sind.

„Wir haben keine Beschwerden vorliegen. Es war im Vorfeld mit dem Veranstalter alles klar geregelt“, sagt Bad Wilnacks Ordnungamtsleiter Gerald Neu am Montagvormittag. Es sei auch alles friedlich abgelaufen. Messungen habe das Ordnungsamt nicht vorgenommen. Auch da sei alles im Vorfeld geklärt gewesen.

„Wir haben die Eingänge mit Stoff verkleidet, sodass kein Schall nach draußen dringt“, erklärte Hartung, der die gute Zusammenarbeit mit dem Amt nicht unerwähnt lassen möchte. Das alte Gemäuer der Pilgerkirche schlucke zudem sehr viel Lautstärke. 

Roy Hartung erfüllte sich mit diesem Event einen Traum

„Ich habe mir mit diesem Event einen Traum erfüllt. Ich wollte schon immer in einer Kirche spielen“, so Roy Hartung, der seit 30 Jahren selbst Musik macht. Die ersten Kontakte und Ideenentwicklung dazu hatten Hartung und Trapp schon vor der Corona-Pandemie. „Natürlich gibt es das ein oder andere, wenn ich dieses Event in der Wunderblutkirche noch einmal machen darf oder kann, das man noch verbessern kann. Aber für das erste Mal ist es aus meiner Sicht super gelaufen“, zieht Hartung sein Fazit. 

Rave Connection in der Wunderblutkirche

Rave Connection in der Wunderblutkirche

Ein Beitrag von Christian Richter.

Am 27. April wird es laut in unserer Kirche.

Uns treibt um: Wie nutzen wir unsere große Kirche, wem Erschließen wir diesen Ort und wie gehen wir auf Menschen zu, die Kirche nicht (mehr) als Teil unserer Gesellschaft sehen.

Ein Versuch – Tanzen, gemeinsam den Raum und die Zeit spüren, in Kontakt kommen mit diesem besonderen Ort. Wir sind überzeugt, Gott möchte, dass wir tanzen, lachen, singen und feiern! Ja, es wird Gegenstimmen geben; wir erhoffen und wünschen uns Offenheit für diesen Abend. Wir möchten nicht zusehen, was die Zeit mit unserer Gemeinde macht – wir möchten gestalten.

Wir sehen uns am 27. April

Rave Connection in der Wunderblutkirche

Vorverkauf – wo?

Rave Connection in der Wunderblutkirche

Aus dem Förderverein der Wunderblutkirche

Der Förderverein möchte im Frühjahr 2024 einige Arbeitseinsätze im Gemeindegarten und in der Remise organisieren und durchführen. Im Gemeindegarten soll eine einfache Unterkunft für Pilgernde errichtet werden. Hintergrund ist, dass die Kirchengemeinde das bisherige Pilgerquartier im Gemeindehaus zugunsten einer Wohnungsnutzung aufgegeben hat. Es ist nun wieder Teil einer größeren Wohnung, in die bald eine Familie einziehen wird. Da Pilgernde in der Regel einen einfachen Standard erwarten, wird es im Gemeindegarten ein Angebot geben, das etwa dem einen Wanderhütte entspricht. Im April soll in Eigenleistung an mehreren Wochenenden gebaut werden.

Helfende werden noch gesucht, entweder als Bauleute oder als Versorger oder zum Vor – und Nachbereiten der Baustelle. Spaß, gutes Essen und Gemeinschaftssinn sollen die Bauarbeiten begleiten und als gute Geister gleich mit in das Haus einziehen. Wer mithelfen möchte, melde sich beim Vereinsvorstand (s.u.).

Für die Remise erwarten wir in diesem Jahr Fördermittel, um das Gebäude als Gemeinschaftsort für kulturelle oder gemeinschaftliche Veranstaltungen besser nutzen zu können. Die Remise hat eine bewegte Geschichte, an die sich viele Wilsnacker erinnern. Seit vielen Jahren dient sie als Drehscheibe für die Organisation des Sängertreffens und des Pilgerfestes. Damit das auch so bleibt, wollen wir mit einigen technischen Verbesserungen die ehrenamtliche Arbeit erleichtern. So soll es eine Profi-Spülmaschine geben. Damit kann dann hoffentlich auf das Schleppen von heißem Wasser verzichtet werden. Kuchenannahme und -ausgabe sollen erleichtert werden. Die Bauarbeiten sollen von örtlichen Handwerkern ausgeführt werden, Bauhelfer werden aber auch gesucht. Ziel ist es, die ehrenamtliche Arbeit zu erleichtern, damit die großen und demnächst vielleicht auch kleinere Feste mit vertretbarem Einsatz in direkter Nachbarschaft zu Kirche, Park und Spielplatz gefeiert werden können.

Und noch ein drittes Bauprojekt wird uns im 20. Jahr des Vereinsbestehens begleiten: wir wollen die Markstände aus den in die Jahre gekommenen Kiefernstangen allmählich durch neue Stände ersetzen. Wer einmal beim Aufbau der Stände dabei war, weiß wieviel Geduld der Aufbau erfordert. Auch dafür werden helfende Hände gesucht.

Die Arbeiten werden vom Vereinsvorstand koordiniert: Wer mitmachen möchte, melde sich bei Martina Richter, Heiko Bölk, Torsten Selchow oder Jochen Purps.

Jochen Purps für den Vereinsvorstand

 

 

Konzert in der Wunderblutkirche am 26. April um 19:00 Uhr

Jüdische – Maurische – Christliche Lebenswelten,
Musik vom Hofe Toledos und der Alhambra,
Cantigas de Santa Maria und sefardische Lieder aus AL-Andalus
Musik der spanischen Renaissance,
so lautet der Titel unseres heutigen Programms.
Die sefardische Musik von dem Hebräischen „S`fard“, ist die Musik der Juden, die nach der
Verbannung aus Judäa (70. u.Z.) nach Spanien flüchteten. Sie spiegelt den kulturellen
Austausch zwischen Juden, Christen und Arabern wieder, der im mittelalterlichen Spanien
Kunst und Wissenschaft zu Blüte brachte. Die Sprache „Ladino“ auch „Judeo-Espagnol“
genannt, ist eine Mischung aus altspanisch und hebräischen Worten und steht in ähnlicher
Beziehung wie das Jiddische zum Deutschen.
Die Sepharden waren Mittler zwischen Morgen- und Abendland, übersetzten die Werke der
großen Philosophen, befruchteten ihre Religion und Kultur sowie die der Christen, mit dem
Wissen der arabischen Welt und dem Erbe der Antike. Der spanische König Alfonso X, auch
„Alfonso El Sabio – Der Weise“ genannt, machte seinen Hof im Toledo des 13. Jahrhunderts
zu einem Treffpunkt für Christen, Juden und Arabern und schuf damit die Basis für ein
tolerantes, friedvolles Zusammenleben dieser drei Völker.
Die „Cantigas de Santa Maria“ – Lieder für die heilige Jungfrau Maria – sind eine der größten
Sammlungen von Liedern des Mittelalters, bestehend aus über 400 Gedichten, aufwendig in
der Notation verziert, zumeist in Galicisch-Portugiesischer Sprache verfasst. Einige dieser
Lieder werden Alfons X zugeschrieben. Er sah in dieser Sammlung ein kulturelles Projekt
von großer Bedeutung. Ihre Vollendung nahm den größten Teil seiner Amtszeit in Anspruch
(1252-1284). Er sah sie darin ein wichtiges Mittel für sein politisches Überleben und sein
persönliches Seelenheil.
1492 mit Beginn der „Reconquista“, der Rückeroberung der iberischen Halbinsel durch die
beiden katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón, wurde Spanien
wieder christlich und die Mauren und Juden wurden in die Verbannung geschickt.
Wir als Duo für Gesang und Lauteninstrumente präsentieren Ihnen heute Abend eine
Auswahl von Liedern aus diesen drei Kulturkreisen, untermalt mit Texten und Gedichten.

Biografiedaten der Künstler

**Sabine Loredo Silva wurde in Berlin geboren. Sie begann Ihre private
Gesangsausbildung bei dem lettischen Opernsänger Isser Buschkin. Langjähriges
Ensemblemitglied der „Opernwerkstatt Berlin“, Leitung Eric Leon Holland,
unterschiedliche Opernprojekte für Kinder wie „Die Zauberflöte“ (3. Dame) ,
„Hänsel und Gretel“ (Mutter und Hexe). Rege Konzerttätigkeit deutschlandweit.
Schwerpunkt Ihrer künstlerischen Tätigkeit ist die „Alte Musik des frühen
Mittelalters, der Renaissance sowie des Barock“ in Begleitung von historischen
Harfen- und Lauteninstrumenten.

**Ulf Dressler Nach dem Staatsexamen für höheres Lehramt in Göttingen (1979)
Aufnahme des Lautenstudiums an der Musikhochschule Hamburg (1988
künstlerisches Diplom). Privates Lautenstudium bei Konrad Junghänel.
Meisterkurse bei Jacob Lindberg, Hopkinson Smith u.a. Seit 1980 Lautenist im freien
Beruf und an der Musikschule Kiel. Künstlerischer Schwerpunkt ist das
Generalbaßspiel. Als Theorbist und Lautenist Mitglied in einigen freien Ensembles.
Seit mehreren Jahren Lauten-Korrepetitor in der Meisterklasse der Kurse von
Emma Kirkby im Forum Artium in Georgsmarienhütte

Rückblick auf das 20. Pilgerfest

Schön war`s gewesen, das Pilgerfest in diesem Jahr. War es diesmal das schönste Pilgerfest? Ja, möchte ich antworten und muss zugeben, dass ich in jedem Jahr das Gefühl habe, in diesem Jahr sei das Pilgerfest besonders gelungen, ganz einmalig und sehr besonders gewesen. Woran liegt das? An den vielen zufriedenen und glücklichen Gesichter, die man auf dem Fest sieht? An der guten ausgewogenen Mischung aus Gewohntem und Neuem? Mittelalter trifft Moderne? An der stimmigen Atmosphäre unter den alten Bäumen, wo das Sonnenlicht langsam über den Platz wandert und zum Abend verschwindet, um vom Kerzenschein abgelöst zu werden? Am Pilgertheater, von dem es nur die eine Aufführung gibt, bis im nächsten Jahr das Stück ganz anders daherkommt? Am üppigen Kuchenbuffet und den anderen leckeren Speisen und Getränken? Daran, dass alle Generationen mitmachen und sich wiederfinden in den Angeboten?

Das alles ganz bestimmt und noch viel mehr, doch da ist noch etwas anderes, was das Pilgerfest so besonders macht. Es sind die vielen Räder und Rädchen, die ineinandergreifen müssen, damit das Fest so harmonisch und stimmig wird. Die Vorbereitungen fangen im Frühjahr an, 10 verschiedene Gruppen stimmen sich via Messenger-Diensten ab, geschickt moderiert von Martina. Ilka jongliert die Marktstände, im Vereinsvorstand sprechen wir darüber, wer zum Markt passt und wen wir lieber nicht einladen wollen. Die Theatergruppe trifft sich einmal in der Woche zur Probe, Bärbel ist in jedem Jahr umso nervöser, je näher der Termin der Aufführung rückt. Lutz organisiert den Aufbau der Markstände, in jedem Jahr nicht nur eine schweißtreibende, sondern große Geduld erfordernde Aufgabe (wir suchen aber jetzt nach einem passenden Ersatz für die alten Stände). Der städtische Wirtschaftshof mäht den Rasen vor dem Fest, transportiert Biertische & Co an Ort und Stelle und unterstützt beim Aufbau der Theaterbühne. Parallel machen sich die vielen Menschen hinter den Marktständen im Vorfeld Gedanken, was sie anbieten und wie sie sich passend zum Fest präsentieren wollen. Die Gewerbetreibenden stiften viele Preise und Geld für die Tombola. Einige Vereinsmitglieder kommen aus der Ferne extra zum Fest angereist, um mit anzufassen – nicht nur am Festtag selbst sondern auch in der Vor- und Nachbereitung. Kaffee- und Kuchenpreise werden in jedem Jahr im Vorstand diskutiert – wollen wir etwas höher gehen, was bleibt für alle erschwinglich, was war zu günstig im vergangenen Jahr? Einsatzpläne werden geschrieben, Kuchenspenden zusammen telefoniert, und die Ordnung der Marktstände wird gut überlegt.

Am Ende geben alle ihr Bestes, keiner versucht andere zu übertrumpfen, liebevolle Momente und Begegnungen nehmen ihren Lauf….so schön ist`s auch diesmal wieder gewesen: Großer Dank an alle, die mitgemacht und unterstützt haben!

Jochen Purps für den Vorstand des Fördervereins

P.S. Im nächsten Jahr findet das Pilgerfest am 17. August statt!